Im Vorfeld hatte ich ja die wildesten Ideen und einige haben total gute Anregungen geliefert... von Autos über den Gäuboden über Fussball über die Alpen zum Oktoberfest war viel dabei. Viel davon lässt sich aber für mich gar nicht in Seife umsetzen oder deckt einfach nur einen zu kleinen Teilaspekt des Freistaates ab.
Nur: Wie packt man über 70.000 Quadratkilometer unterschiedliche Landschaften, Dialekte, Traditionen und Innovationen in einen Block Seife?! Das war gar nicht so einfach für mich...
Ein Aspekt war mir wichtig, nämlich der regionale. Im Seifentreff wurde Schmalz vorgeschlagen und auch wenn ich weder Vegetarier bin noch die Benutzung von Seifen mit Tierfetten ablehne, das ist einfach nichts für mich. Exotischere Fette wie Macadamia und Shea kamen auch nicht wirklich in Frage. Blieben hauptsächlich hier wachsende Pflanzen. Leider sind davon einige als Schnellranzer bekannt (Sonnenblume, Nussöle etc.) und bei aller Siedewut sollte es doch ein haltbares, gutes Stück Seife werden!Es sind also einige "lokale" Fette wie Raps und Distel. Einige bayrische Städte waren/sind schon lange als wohlhabende Handelsstädte bekannt und so konnte ich mit halbwegs gutem Gewissen auch Olive und schaumgebendes Kokosöl mit ins Rezept packen.
Und weil bei sovielen flüssigen Ölen (75% in diesem dem 25er angelehntem Rezept) eine Seife gern mal lange weich bleibt, habe ich noch einen ordentlichen Schwupps Salz im Wasser für die Lauge aufgelöst. Das deckt ausserdem sowohl den Handel als auch die Salzvorkommen in den Alpen ab. Ursprünglich wollte ich auch Bier mit verarbeiten. Schliesslich haben wir das älteste Braugesetz der Welt! Das ist wegen der möglichen Verfärbung aber doch nur ein Plan geblieben. Die Seife sollte möglichst hell bleiben und mit einer blauen Marmorierung den weiss-blauen bayrischen Himmel symbolisieren.
Beduftet ist die Bavaria ausschliesslich mit (gar nicht so bayrischen) ätherischen Ölen, wobei so einiges auch bei uns wächst: Rosmarin, Fenchel, Wacholderholz, Majoran, Zitrone, Lavendel, Zypresse, Sandel und Muskatellersalbei. Der Fenchel kommt -ehrlich gesagt- irgendwie ziemlich durch ;).
Und ich merk grad, dass es anscheinend leider gar kein Foto von der uneingepackten Seife gibt! Stellt euch bitte einfach helle Seife mit einer blauen Marmorierung vor ;).
Bei der Banderole hab ich ein bisschen getüftelt, weil ich kein Geld für ein seamless pattern ausgeben wollte und mit deswegen aus der Vorlage (=die Flagge) von der bayrischen Staatsregierung ;) selbst eins basteln musste. Die Anhängerchen decken die gängisten Klischees ab. Ich habe sie bei dawanda erworben und auf eine silberne Schnur geknüpft, damit sie auch an Ort und Stelle bleiben (was für ne Fummelei! *ächz*). Eine blaue Wollschnur ergänzt die Dekoration und diese Seife findet bei meiner Familie wirklich reissenden Absatz! Nicht, dass wir alle so patriotisch eingestellt wären. Aber Frauen mögen wohl Hirsch und Enzian und die Männer fühlen sich anscheinend von der Brezn und der Mass angesprochen *lach*.
Falls ihr auch schon eure Heimat in Seife gepackt habt, würde ich mich total über nen Link in eurem Kommentar freuen. Ich bin nämlich wirklich neugierig, wie ihr das umgesetzt habt! :)
Hört sich alles wunderbar und toll an. Auch die Verpackung ist ein Traum. Schade, dass wir kein Bild von der Seife selbst sehen.
AntwortenLöschenlg. Sylvie
Die Verpackung ist einfach nur genial! Schade, dass es kein Bild der Seife gibt, aber es liest sich sehr fein.
AntwortenLöschenLiebes Grüßle
Luna
Super umgesetzt.....
AntwortenLöschenSo schee! Do hosdde echt selba übadroffa. Und an Fenchl isi bsondas gean.
AntwortenLöschen(Bairisch geschrieben sieht wirklich etwas komisch aus)
Viele Grüße und bis Samstag
Petra
Mei, is de schee!!!
AntwortenLöschenDas Thema hast du vorbildlich umgesetzt - davon sind garantiert v. a. alle Nichtbayern hellauf begeistert.
Viele Grüsse sendet und einen tollen Start in den Frühling wünscht dir
Marlene, die die Teamarbeit mit dir in U7 sehr genossen hat.